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Stadtpfarrei

Mariä Himmelfahrt

Tirschenreuth

Kirchliche Gebäude

Pfarrkirche mit Pfarrhof, Pfarrzentrum, Mesnerhaus und Kloster

Pfarrhof

Der an einem Hang errichtete Pfarrhof an der Nordseite der Stadtpfarrkirche ist eines der wenigen barocken Zeugnisse der Bebauung der Stadt Tirschenreuth vor dem großen Brand 1814.

Das mächtige, zweigeschossige Gebäude mit Walmdach nimmt eine herausragende Stellung unter den Pfarrhöfen des ehemaligen Stiftlandes ein. Das zeigt, welche Bedeutung die Stadt Tirschenreuth für die klösterliche Verwaltung hatte.


Abt Anselm Schnaus vom Kloster Waldsassen ließ den Pfarrhof zwischen 1720 und 1722 für ein Priorat errichten und besetzte ihn mit sieben Ordensleuten.

1835 wurde in der nördlichen Hälfte das königliche Landgericht und bei der Trennung von Verwaltung und Justiz im Jahre 1862 das königliche Bezirksamt untergebrach.
Quelle: „Damals in Tirschenreuth“ von Eberhard Polland / „Geschichte der Stadt Tirschenreuth“ Brunner, Gleißner

In diesem Jahr hat das Storchenpaar 5 Jungstörche groß gezogen, Ende August werden alle 7 wieder die lange Reise in den Süden gehen. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr.

Pfarrzentrum

Das heutige Pfarrzentrum und frühere Invalidenheim und Spital wurde im Jahre 1694 in der heutigen Hospitalstraße erbaut.

Den Platz den das Gebäude einnimmt gehörte ursprünglich zum Pfarrhof. Dort stand ein Haus für die Hilfsgeistlichen, für das dann ein eigenes Kaplanhaus ungefähr an der Stelle des jetzigen Mesnerhauses errichtet wurde. Ein alter Gedenkstein auf der Südseite des Gebäudes weißt auf den Bau des heutigen Komplexes hin.

„1694 In Regierung Alberti des Ersten Erwählten Abtes zu Waldsassen ist dieses Spital neu erbaut worden.“

Das Spital wurde auch zum Unterhalt der Lateinschule herangezogen, indem man 1672 dem Rektor ein Spitalfeld zur Nutzung zuwies. Die Bewohner, hilfsbedürftige Arme, mussten nach Möglichkeit landwirtschaftliche Arbeiten verrichten. Bewohner, die sich weigerten Holz zu spalten, Futter zu schneiden oder auf den Feldern zu helfen oder solche die unruhig oder unverträglich waren, wurden entfernt. Auch für das religiöse Leben der Spitäler war gesorgt durch einen geistlichen Spitalinspektor; diese Stelle versah z.B. im Jahre 1793 der Pater Melchior Mehler. Die Vermögensverwaltung, die durch das städtische Spitalamt geführt wurde, ging im Jahre 1803 an das stattliche Rentamt über.

1814 / 15 wurden die Spitalgründe teils verkauft, teils verpachtet, die landwirtschaftlichen Arbeiten eingestellt. Über den ganzen Betrieb und seine Verwaltung liegen im städtischen  Archiv und im Bayerischen Staatsarchiv Amberg viele Akten. Doch ist kein Gründungsbrief vorhanden, dieser ist wahrscheinlich in der Zeit der Reformation verloren gegangen.

Vom Spital zum Invalidenheim
An der Stelle des Spitals wurde im Jahre 1906 das Invalidenheim errichtet und 1910 erweitert, ein mächtiger Bau worin Invalidenrentner(innen) der Landesversicherungsanstalt Oberpfalz Aufnahme fanden. Der ganze Betrieb lag in den Händen der barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul. Das städtische Armenhaus wurde zu diesem Zeitpunkt auf den Luitpoldplatz verlegt.

Vom Altenheim zum Pfarrzentrum
Mit den Jahren wurde das Kettelerhaus zum Sorgenkind der Pfarrei, im September 1998 fasste die Kirchenverwaltung den einstimmigen Beschluss, mit der Stadt Tirschenreuth in Verhandlung zu treten, um das Kettelerhaus gegen das lnvalidenheimgebäude zu tauschen.

Stadtpfarrer Georg Maria Witt, Kirchenpfleger Hans Klebl und Reinhard Gallitzdörfer und der damalige 1. Bürgermeister Franz Fink traten in entsprechende Abwicklungsgespräche ein. Jeder Verhandlungsseite war klar, dass der Zustand des Invalidenheims und des Kettelerhauses auf Dauer der Stadt und deren Bürger nicht dienlich sei.

Am 11.10.1999 wurde der Grundsatzentscheidung, dem Tauschgeschäft mit der Stadt Tirschenreuth unter der Vorgabe der Wertgleichheit, durch die Bischöfliche Finanzkammer und dem Bischöflichen Baureferat zugestimmt.

Am Tag der 155. Wallfahrt zu „Unserer Lieben Frau“, am 13.03.2000, wurde dann das Tauschgeschäft mit einem Federstrich bei Notar Heinrich in Tirschenreuth rechtlich besiegelt. Die Tageszeitung „Der Neue Tag“ sprach von einem Stück „Stadtgeschichte“. Offiziell wechselten beide Objekte dann zum 01.04.2000 den Besitzer mit der Besonderheit, die Stadt hatte das rund 40 Jahre alte Kettelerhaus und die Kirche das vor rund 300 Jahren errichtete lnvalidenheim.

Nach dem die ortsansässigen Architekten und Planer Vorschläge für einen Umbau einreichten, wurde von der Kirchenverwaltung einstimmig der Planungsentwurf der Arbeitsgemeinschaft Uli Maske / Ferdinand Lehner favorisiert. Die Planung gefiel insbesondere in architektonischer und städtebaulicher Hinsicht.Die Kirchenverwaltung bestellte für die Baubetreuung einen ständigen Ausschuss dem Kirchenpfleger Hans Klebl, Berthold Brunner, Günther Franz und August Trißl angehörten.

Im September 2001 konnten, nach erfolgter Ausschreibung, die Gewerke überwiegend an Tirschenreuther Firmen vergeben werden. Die gesamte Abwicklung der Baumaßnahme wurde von unzähligen Ortsterminen mit den Bauausschuss-Mitgliedern begleitet.
Die Einhaltung des gesetzten Kostenrahmens gelang insbesondere durch das Verhandlungsgeschick des damaligen Kirchenpflegers Hans Klebl.
Die Erweiterung des Bauumfanges machte weitere Nachträge notwendig.
Die ursprüngliche Planungssumme von 1,7 Mio. € wurde bei Bauende um ca. 100.000 € überschritten, aber die kostenintensiven Nachträge konnten aufgefangen werden, weil die ursprüngliche Bausumme durch Einsparungen bedeutend unterschritten wurde. Insgesamt waren 17 Tirschenreuther Firmen am Umbau beteiligt waren, rund 70% der Bauausgaben kamen den heimischen Betrieben zu Gute.

Das Haus beherbergt heute den Elisabethenverein, die Gruppenräume der kirchlichen Verbände, diesen stehen mit dem großen und dem kleinen Pfarrsaal geeignete Veranstaltungsräume zur Verfügung.
Im zweiten Obergeschoss befinden sich zudem Praxisräume für Physiotherapie und die Hausmeisterwohnung. Im dritten Obergeschoss findet man eine weitere Wohneinheit und den „Raum der Stille.“
Das große Haus am Altstadtgürtel mit dem optimalen Mix aus Arbeitswelt, Freizeit und Wohnen ist, neben der Kirche, der Mittelpunkt der Pfarrgemeinde.

Betreut wird das Pfarrzentrum vom Hausmeisterehepaar Gerlinde und Elmar Pilz.


Quelle: Pfarrarchiv / Tirschenreuther Chronik Brunner-Gleißner

Ansichten des Pfarrzentrums

Blick vom Mühlbühl
Gedenktafel
Blick vom Kirchturm

Haus St. Josef

Die Jahreszahl 1812, welche in einen Balken eingekerbt ist, gibt wahrscheinlich das Baujahr unseres ehemaligen Pfarrstadels – heute Haus St. Josef – an.

In den Jahren 1987 bis 1988 wurde das Gebäude generalsaniert. Im Dezember 1988 weihte H.H. Monsignore Vitus Pschierer das Bauwerk mit den charakteristischen, originalen Balken ein.

Im Erdgeschoss befinden sich die Trafostation der Stadt, WC-Anlagen sowie ein Raum für die Kirchenverwaltungssitzungen.
Der Saal im Obergeschoss wird überwiegend für die Proben unseres Kirchenchores genutzt, aber auch Treffen, Seminare und Ausstellungen verschiedener Gruppen und Vereine zu verschiedenen Anlässe finden hier statt.

Sitzungsraum im Erdgeschoss
Blick vom Westportal der Stadtpfarrkirche
Probenraum im Obergeschoss

Benefizium - Mesnerhaus

Im März 1978 kam es nach langen Verhandlungen zur Entscheidung über die Zukunft des Mesnerhauses. Das Mesnerhaus bedurfte nach all den Jahren eine umfassenden Renovierung und Modernisierung.
Die Frage war nur, wie man eine kostenmäßig vertretbare und auch optimale Lösung finden konnte. Eine vollständige Restaurierung des Gebäudes hätte rund 350000 Mark gekostet. Und dann wären noch immer die kleinen, verwinkelten Zimmerchen, Türen, durch die ein Erwachsener nur gebückt gehen konnte und viel toter Raum gewesen.

Stadtpfarrer Georg Witt; Kirchenpfleger Anton Hamm, Bürgermeister Erich Oberndorfer und Sparkassendirektor Albert Kellner von der Kirchenverwaltung stellte sich zwangsläufig die Frage, ob nicht ein Abbruch und anschließender Neubau die wirtschaftlichste Lösung wäre.

Die Sachverständigengutachten sprachen eindeutig für einen Neubau. Diesen Argumenten konnte sich schließlich nach langwierigen Verhandlungen auch das Landesamt für Denkmalpflege nicht mehr verschließen und stimmte„nach nochmaliger eingehender Prüfung des historischen Gebäudes, unter Würdigung der Argumente zur Wirtschaftlichkeit durch die Bischöfliche Finanzkammer sowie unter Berücksichtigung des bautechnischen Gutachtens“ dem Abbruch und Wiederaufbauzu, jedoch unter der Voraussetzung, dass das Benefiziumshaus am Luitpoldplatz dagegen getauscht wird, unter Berücksichtigung eines Wertausgleichs.

Auch für die Stadt Tirschenreuth kam die Anfrage der Kirchenverwaltung gerade recht. Nachdem das BRK im ehemaligen Mädchenschulhaus an der Regensburger Straße, Zentralisierung suchte, wollte man diesem Vorhaben bereits im voraus Rechnung tragen und das Benefiziumshaus, das ja bislang nicht der Stadt gehörte, für diese Zwecke freihalten, die Garage des Notarztwagens stand damals bereits auf dem Grundstück zum Benefiziumshaus. (später wurden diese Pläne verworfen und ein BRK-Neubau in der Egerer Straße entstand.) Mit dem Tausch bzw. Verkauf des Benefiziumshauses mit Umgriff war das Vermögen dieser Stiftung nicht untergegangen. Der Neubau blieb im Eigentum der Benefiziumsstiftung, so dass man vielleicht nicht vom Mesnerhaus, sondern vom Benefiziumshaus sprechen sollte. Das Benefizium hatte also nur den Standort gewechselt.

Im April 1978 wurde mit dem Abbruch des alten und bisher der Stadt gehörenden Gebäudes begonnen, der heutige Bau entstand. Der Gesamtaufwand wurde auf rund 400000 Mark (ca. 200000,-€) beziffert.

Im Erdgeschoß befinden sich heute die Einrichtungen des Caritasverbandes im ersten Obergeschoss eine Mesnerwohnung und im zweiten Obergeschoss eine weitere Wohneinheit.

Quelle: Pfarrarchiv

Mesnerhaus

Mesnerhaus heute
Mesnerhaus in den 1960er Jahren

Kloster "Unsere Liebe Frau"

Am 13. Juni 1989 segnete Weih- und Auxiliarbischof Vinzenz Guggenberger das neue Kloster „Unsere Liebe Frau“, das in gut einjähriger Bauzeit vollendet wurde, dieser Tag markierte den Neubeginn klösterlichen Lebens in Tirschenreuth, nachdem in den vorangegangenen Jahren viermal die Rede war, vom Niedergang der klösterlichen Tradition in Tirschenreuth.

Begonnen hatte die negative Entwicklung 1979, als die Armen Schulschwestern die Kreisstadt verließen. Ihnen folgten die Schwestern des Krankenhauses, des Kindergartens und schließlich 1988 die Schwestern des Invalidenheims. Mangelnder Nachwuchs hatte die Ordensoberen gezwungen, ihre Niederlassungen in Tirschenreuth aufzugeben.

Dem damaligen Stadtpfarrer Georg Maria Witt gelang das für unmöglich Gehaltene. Er erhielt von der Generaloberin in Mallersdorf Schwester Ignatia die Zusage, drei Schwestern nach Tirschenreuth zu schicken. Dieser Erfolg hatte sich nicht zufällig eingestellt. Bischöflich Geistlicher Rat Georg Maria Witt hatte in seinem grenzenlosen Vertrauen auf die Hilfe der Muttergottes 1986 begonnen, eine Gebetsoffensive zu starten mit dem Ziel der geistlichen Erneuerung seiner Pfarrgemeinde. Die Pilgerreise der Gottesmutter, die immerwährende Anbetung und die Monatswallfahrten, bei denen an jedem Monatsdreizehnten inständig um Ordensberufe gebetet wurde und wird, überzeugten die Generaloberin, dass in Tirschenreuth ein geistliches Zentrum im Entstehen war. Sie entsandte im September 1988 drei Schwestern nach Tirschenreuth die vorübergehend in eine Privatwohnung zogen.

Es galt aber für diese Schwestern ein Heim zu schaffen, hierfür bot sich das Anwesen Kirchplatz 7 an, das Rosa Schmeller, geb. Schels, im Jahre 1980 der Kirche geschenkt hatte es handelte sich um die Nebengebäude des ehemals landwirtschaftlichen Anwesens Nr. 77 mit dem Hausnamen „Steffelwolf“, dem Stammhaus der Famile Schels in Tirschenreuth, die ihre Ahnenreihe, so Bernhard Schels bis 1523 zurückverfolgen können. Im alten Kataster ist das Grundstück beschrieben: „Haus Nr.77 in Tirschenreuth. Das Steffelwolfenhaus. Wohnhaus mit Schlachthaus, Stallung, Schupfe, Holzlege, Brunnen und Hofraum.“

Nachdem das Gebäude jahrelang ungenutzt war, eröffnete sich nun einen sinnvolle Verwendung. Zunächst war an eine Sanierung gedacht, als aber das Landesamt für Denkmalpflege das alte Gemäuer als nicht erhaltenswert beurteilt hatte, wurde der Abbruch beschlossen und auf dem 256qm großen Grundstück ein Neubau geplant.

Stadtpfarrer Witt ließ sich von den veranschlagten Kosten in Höhe von über einer halben Million Euro nicht einschüchtern. Das Interesse an einem neuen Kloster war so groß, dass der Pfarrer die benötigten Eigenmittel in Höhe von 250000,-€ in kurzer Zeit durch Spenden aufgebracht hatte. Aus den allgemeinen Mitteln der Kirchenverwaltung mussten dazu keine Leistungen erbracht werden. Die weiteren 400000,- € wurden finanziert mit Mitteln aus der Städtebauförderung und der bischöflichen Finanzkammer. Weiter standen ABM-Mittel, Staatszuschüsse, Gelder der Glücksspirale und ein zinsgünstiges Darlehen zur Verfügung.

So konnte im Frühjahr 1988 mit der Baumaßnahme begonnen werden. Bis zum Jahresende waren der Rohbau vollendet und die Fenster eingebaut, bevor eine längere Winterpause eingelegt wurde. Im Frühjahr 1989 wurden die Innenarbeiten fortgesetzt. Die Einweihung war schon lange auf den 13. Juni 1989 festgesetzt worden.

Das Innere des von außen so imposant wirkenden Gebäudes ist schön, solide, zweckmäßig gestaltet und geradezu spartanisch einfach eingerichtet, nur die Hauskapelle hebt sich etwas ab. Dort fällt gleich beim Eintreten das runde Fenster mit dem Tirschenreuther Gnadenbild auf. Willibald Bierl aus München, von dem auch die Fenster in der Pfarrkirche stammen, hat dieses Kunstwerk geschaffen. Weiter ist der Tabernakel zu nennen, auf dem Egino Weinert aus Köln das Abendmahl dargestellt hat.
Im Erdgeschoss war anfangs die Krankenpflegestation des Elisabethenvereins untergebracht. Weiter befindet sich im Erdgeschoß der Klosterladen, in dem der Verein „Lux mundi Medienapostolat“ Devotionalien und Bücher zum Kauf anbietet. Das Erdgeschoss des Klosters  beherbergt, die Küche, das Refektorium und die Hauskapelle. Der Eingangsbereich wirkt durch den angrenzenden kleinen Hofraum recht großzügig.
Das Obergeschoss besteht aus fünf kleinen Appartements, die Zimmer wurden der franziskanischer Bescheidenheit entsprechend, einfach ausgestattet.

Ansicht vom Kirchplatz mit Marienbrunnen
Blick von der Kolomann-Mauerer-Straße
Blick vom Durchgang zum Markplatz